Review Nr. 2
Béla Bartók: Konzert für Orchester (1943)

Chicago Symphony Orchestra, Orchestra Hall in Chicago, RCA Victor LSC-1934, Winter, 1958/59 / Fritz Reiner.
Fritz Reiner, ein Schüler von Béla Bartók, beweist sich in dieser Aufführung als perfekter Interpret seines langjährigen Freundes' Meisterwerk - eines der bedeutendsten Orchesterwerke der 1940er Jahre. Es bedarf keiner vielen Worte, um Reiners Darstellung dieses Werks zu beschreiben, da sie nach wie vor als definitive Interpretation gilt.
Stattdessen sollten wir uns auf das klangliche Erlebnis konzentrieren, das uns diese LP bietet. Ich halte diese Aufnahme zu den ganz großen RCAs, die eine schnörkellose Aufnahmetechnik verwenden und dadurch ein frappierendes klangliches Erlebnis bieten. Die speziellen räumlichen Gegebenheiten der Orchestra Hall in Chicago werden akustisch perfekt vermittelt und eine wunderbare Balance über die gesamte Breite und Tiefe des Raumes erreicht. Diese realistische räumliche Abbildung ist jedoch nur eine von vielen Besonderheiten dieser Aufnahme.
Die wunderbare Raumabbildung trägt zur Realität bei und macht deutlich, wie viel Realismus die RCA-Techniker durch ihr später begonnenes Remastering verloren haben. Die natürliche Dynamik dieser Schallplatte setzt einen weiteren Höhepunkt und stellt den zweiten Grundstein für das Gesamtergebnis bereit.
Während des ersten Satzes wird dies zunächst nicht so deutlich, aber das Schlußtutti und die folgende Einleitung zum "Spiel der Paare" lassen jeden Kritikansatz in dieser Richtung zur Farce werden. Gleiches gilt für das Orchesterspiel - die künstlerischen Anforderungen dieses Werks an die Musiker werden während der gesamten Aufnahme nie durch eine Unzulänglichkeit deutlich.
Die strahlende Farbigkeit dieser Vinylscheibe verstärkt den Realismus und die Illusion, dem Konzert beizuwohnen, erheblich. Es ist schwer, Aufnahmen zu finden, die einen vergleichbaren Realismus und eine solche räumliche Abbildung vermitteln können.
Vorausgesetzt, man besitzt eine höchstklassige High-End-Anlage, nur dann wird die Live-Atmosphäre sehr wirklichkeitsnah. Alles in allem zählt diese Aufnahme zu den ganz großen in der Schallplattengeschichte.

Review II

Das "Konzert für Orchester" ist eines der bekanntesten Werke des ungarischen Komponisten Béla Bartók. Es wurde im Jahr 1943 komponiert und ist in sechs Sätzen gegliedert. Die Uraufführung fand im Dezember 1944 in Boston unter der Leitung von Serge Koussevitzky statt.
Das "Konzert für Orchester" ist ein Meisterwerk der Orchesterkomposition und gilt als eines der bedeutendsten Werke des 20. Jahrhunderts. Bartók schafft es, in diesem Werk die Klangfarben des Orchesters auf eine einzigartige Weise zu vereinen und zu kombinieren. Jeder Satz des Werkes hat seinen eigenen Charakter und seine eigene Atmosphäre, die durch verschiedene Instrumentengruppen und Spieltechniken erzeugt werden.
Der erste Satz des Konzerts, "Introduzione", beginnt mit einem langsamen und düsteren Thema, das von den tiefen Streichern gespielt wird. Im Laufe des Satzes wird das Thema von den verschiedenen Instrumentengruppen aufgenommen und weiterentwickelt, bis es schließlich in einem lauten und dramatischen Höhepunkt endet.
Der zweite Satz, "Giuoco delle coppie", ist ein scherzhaftes Stück, das von den verschiedenen Instrumentengruppen gespielt wird, die miteinander spielen und sich gegenseitig herausfordern. Der Satz endet mit einem hektischen und virtuosen Finale.
Im dritten Satz, "Elegia", wird ein langsames und trauriges Thema von den Streichern vorgestellt. Der Satz hat eine tief bewegende Atmosphäre und ist geprägt von einem tiefen Gefühl der Trauer und Verlust.
Der vierte Satz, "Intermezzo interrotto", ist ein schneller und hektischer Satz, der von einem unerwarteten Stopp unterbrochen wird. Der Satz hat einen spielerischen Charakter und ist geprägt von unregelmäßigen Rhythmen und ungewöhnlichen Instrumentenkombinationen.
Im fünften Satz, "Finale", bringt Bartók alle Themen des Konzerts zusammen und schafft so eine eindrucksvolle Klangkulisse. Der Satz hat einen energischen Charakter und endet mit einem lauten und triumphalen Finale.
Das "Konzert für Orchester" von Bartók ist ein Meisterwerk der Orchesterkomposition und hat bis heute nichts von seiner Kraft und Schönheit verloren. Die LP-Aufnahme von RCA Victor LSC-1934 ist eine hervorragende Aufnahme des Werkes und vermittelt die einzigartige Atmosphäre des Konzerts auf eindrucksvolle Weise. Jeder Musikliebhaber sollte das "Konzert für Orchester" von Bartók gehört haben, um die Vielfalt und Schönheit der Orchesterkomposition zu erleben.

Weitere Informationen zum Konzert für Orchester

Béla Bartóks "Konzert für Orchester" ist zweifellos eines der bedeutendsten Werke des 20. Jahrhunderts. Es wurde 1943 in den Vereinigten Staaten uraufgeführt und hat seitdem eine wichtige Rolle im Konzertrepertoire vieler Orchester auf der ganzen Welt gespielt.
Das Werk besteht aus fünf Sätzen, die jeweils eine eigene musikalische Struktur aufweisen. Bartók nutzte hierbei ein breites Spektrum an Klangfarben und Instrumentationen, um eine reichhaltige und komplexe musikalische Textur zu erzeugen. Jeder Satz stellt dabei eine andere Gruppe von Instrumenten in den Vordergrund und hebt ihre spezifischen klanglichen Eigenschaften hervor.
Der erste Satz beginnt mit einer düsteren Einleitung, bevor er in ein fröhliches Thema übergeht, das von den Streichern und später von den Holzbläsern gespielt wird. Der zweite Satz ist eine lyrische Passacaglia, bei der ein einfaches Thema ständig wiederholt wird, während sich die harmonischen Strukturen allmählich verändern. Der dritte Satz ist ein Scherzo, das von den Blechbläsern dominiert wird und eine rasante und virtuose Musik präsentiert. Im vierten Satz, dem "Intermezzo interrotto", gibt es ein plötzliches Auftauchen von ungarischen Volksmelodien, die von Bartók in seine Musik integriert wurden. Der fünfte Satz, das "Finale", ist ein energiegeladenes und lebhaftes Stück, das die verschiedenen Themen und Motive des gesamten Werks zusammenführt.
Das Konzert für Orchester zeigt Bartóks innovative Verwendung von ungarischen Volksmusikelementen und seinen einzigartigen Stil der polytonalen und polyrhythmischen Komposition. Es ist ein Meisterwerk der Musik des 20. Jahrhunderts, das sowohl für seine Originalität als auch für seine brillante Instrumentation und seine tiefgreifende Emotionalität gelobt wird.
Das Werk ist nicht nur bei Konzertgängern beliebt, sondern wird auch oft von Orchestern als Herausforderung zur Bewältigung ihrer technischen Fähigkeiten und ihres musikalischen Ausdrucks gespielt. Darüber hinaus hat es auch zahlreiche Komponisten beeinflusst und inspiriert, insbesondere im Bereich der zeitgenössischen Musik.

Béla Bartók (1881-1945): Béla Bartók war ein ungarischer Komponist und Pianist des 20. Jahrhunderts, der für seine einzigartige Interpretation von Volksmusik und seine avantgardistischen Kompositionen bekannt war.
Bartók wurde am 25. März 1881 in Nagyszentmiklós, einem kleinen Dorf im heutigen Rumänien, geboren. Sein Vater war ein Schuldirektor und Musikliebhaber, fder ihn frühzeitig mit klassischer Musik vertraut machte. Bartók begann im Alter von fünf Jahren Klavier zu spielen und zeigte schnell ein außergewöhnliches Talent.
Er studierte am Königlichen Konservatorium in Budapest und erhielt eine Ausbildung in klassischer Musik. Während dieser Zeit begann er, sich für Volksmusik zu interessieren und ungarische und rumänische Bauerntänze zu sammeln und aufzuzeichnen. Dieses Interesse an Volksmusik sollte später zu einem zentralen Element seiner Kompositionen werden.
Nach seinem Abschluss als Pianist und Lehrer 1903 reiste Bartók durch Europa und sammelte weiterhin Volksmusik und Tänze. Er wurde von der Musik des östlichen Europas und der Balkanhalbinsel beeinflusst und begann, diese Elemente in seine Kompositionen zu integrieren. Bartók arbeitete auch als Klavierlehrer und trat als Pianist auf. Er wurde jedoch bald von der politischen Situation in Ungarn betroffen, insbesondere von der Machtergreifung der Pfeilkreuzler-Faschisten im Jahr 1944. Er emigrierte in die USA, wo er an der Columbia University in New York City unterrichtete und seine Karriere als Komponist fortsetzte.
In den USA schrieb Bartók einige seiner bedeutendsten Werke, darunter das "Konzert für Orchester" und das "Klavierkonzert Nr. 3". Seine Gesundheit verschlechterte sich jedoch schnell, und er starb am 26. September 1945 in einem New Yorker Krankenhaus an Leukämie.
Bartóks Vermächtnis als Komponist ist vielfältig und beeindruckend. Er war ein Pionier der zeitgenössischen Musik und experimentierte mit neuen Techniken wie der Verwendung von ungewöhnlichen Tonarten und dissonanten Harmonien. Seine Musik war oft von ungarischen Volksmelodien und Rhythmen geprägt und brachte eine neue Richtung in der klassischen Musik hervor.
Insgesamt war Béla Bartók ein faszinierender und einflussreicher Komponist, dessen Arbeit die Musikgeschichte maßgeblich beeinflusst hat. Seine Liebe zur Volksmusik und seine innovative Herangehensweise an die Komposition haben ihm einen Platz im Pantheon der großen Komponisten gesichert